Kundgebung 15.12. – Abriss verhindern, Habersaathstraße dauerhaft sichern!

Wir wollen den Erhalt der #Habersaathstraße und fordern: #Rekommunalisierung jetzt! Am 15.12. verhandelt die BVV Mitte erneut über die Zukunft unserer Häuser. Deswegen laden wir zur Kundgebung vor das Rathaus Mitte. Kommt und unterstützt uns in unserem Kampf gegen #Abriss

Vor einem Jahr haben um die 60 obdachlosen Menschen in der Habersaathstraße ein neues Zuhause gefunden. Nach ein em Jahr gibt es immer noch keine sicher Wohnperspektive für die alten und neuen Bewohner*innen.

Am 15.12. verhandelt nun der Bezirk Mitte erneut über den Erhalt der Habersaathstraße 40-48 also die längst überfällige Überführung des privaten Eigentums in Öffentlichen Besitz.

Um eine langfristig sichere Perspektive für alle zu schaffen, müssen die Häuser vor Abriss geschützt und rekommunalisiert, also dem privaten Wohnungsmarkt entzogen werden.

Wir fordern com Senat die Bereitstellung der vorhandenen Gelder für den Rückkauf der Habersaathstraße.
Wir sagen:
Rekommunalisierung jetzt!
Abriss verhindern!
Bezahlbaren Wohnraum in der Habersaathstraße dauerhaft sichern!


Kommt am 15.12.2022 um 16:30 Uhr zur Kundgebung vor dem Rathaus Mitte, um gemeinsam für den Erhalt und die Rekommunalisierung der Habersaathstraße einzustehen.

Leerstand – Verfall – Abriss – Neubau – Profit: Was setzen wir dem entgegen?!

Leerstand – Verfall – Abriss – Neubau – Profit: Was setzen wir dem entgegen?!

⚡️Diskussion mit Podium

📌Mittwoch, 02.11.22 | 19 Uhr | Kiezraum auf dem Dragoner-Areal
(Hinter Finanzamt, Zugang Ecke Mehringdamm/ Obentrautstraße neben LPG)

Mit:
Tadzio Müller (Klimaaktivist): Klimakatastrophe, Ursachen & Folgen
Andrej Holm (Stadtsoziologe): Wohnen in Zeiten der Klimakatastrophe
Theresa Keilhacker (Netzwerk AfA – Aktiv für Architektur): Ökologische und soziale Folgen einer Abrisspolitik am Beispiel der Habersaathstraße
Khai Phung ( Watch Indonesia e.V.): Zementproduktion als Umwelt- und soziales Problem | Sand – Raubbau an einer knappen Ressource

Überall erfreut sich die Spekulationsstrategie von Leerstand, Abriss und Neubau bei Immobilien-Investorinnen großer Beliebtheit. Das prominenteste Beispiel in Berlin ist die Habersaathstraße 40-48. Spekulativ erworbene Wohnhäuser werden dabei oft bewusst jahrzehntelang verfallen gelassen, um einen Vorwand für den Abriss und die Vertreibung der Mieterinnen zu gewinnen. Auf den Abriss folgt der Bau von Luxus-Apartements.
Das Ergebnis: Wohnraum wird künstlich verknappt und aus bezahlbaren Wohnungen werden Luxus-Lofts. Gleichzeitig werden für den teuren Neubau massenhaft Ressourcen verschwendet und intensive CO²-Emmissionen verursacht. Diese Spekulationspraxis zieht also nicht nur krasse soziale Folgen nach sich, sondern wirkt sich zudem katastrophal auf unser das Klima aus.

Zement ist ein wichtiger Klimakiller, was bedeutet, dass eigentlich ab sofort kein einziges Gebäude mehr abgerissen werden darf. Sand ist eine weltweite knappe, umkämpfte Ressource.

Viele Gründe also, um spekulativem Leerstand, Abriss und Luxus-Neubau unseren gemeinsamen Widerstand entgegenzusetzen – etwa mit kollektiver Aneignung und Besetzung, wie in der Habersaathstraße 40-48. Der Stadt als Klimaverschlechterungstatort muss ein praktisches Klima-notwehrrecht entgegengestellt werden.

Auf unser Podium haben wir Expertinnen eingeladen, die nicht nur davon berichten, was diese Investitionsstrategie für die betroffenen Mieterinnen, Mietpreis- und Stadtentwicklung bedeutet, sondern auch einen Blick darauf werfen, wie sich diese verschwenderische Praxis auf Umwelt und Klima auswirkt.

Wir freuen uns auf spannende Diskussionen!

Corona-Info: Die Veranstaltung wird indoor stattfinden. Wir bitten das Publikum, während der Veranstaltung entsprechende Masken zu tragen und sich am Tag der Veranstaltung zu testen. Tests werden auch vor Ort sein.

Warum die Rekommunalisierung der Habersaathstraße 40-48 der einzig richtige Weg ist

Wohnungsnot, steigende Mieten, Abriss und Luxussanierungen – der Berliner Wohnungsmarkt ist so angespannt wie noch nie. Eine der größten Herausforderungen, mit denen sich Berliner*innen heute konfrontiert sehen, ist es, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Diese Problematik ist der Politik bekannt. Dennoch sind intakte und bezogene Wohnungen mitten im Zentrum der Hauptstadt vom Abriss bedroht. Warum? Sie sollen ungeachtet der Verdrängung von Menschen und der gravierenden ökologischen Folgen einem luxuriösen Neubau weichen, da sich so größere Gewinne generieren lassen, als es mit den aktuellen Mieten der Fall ist.

Das wollen wir verhindern: Die Wohnungen müssen rekommunalisiert werden!

Aber was bedeutet das? Unter Rekommunalisierung versteht man, dass Wohnraum von Privateigentümer*innen zu kommunalen Wohnungsunternehmen zurückgeführt wird. Kommunale Unternehmen arbeiten nicht für die Gewinne einzelner Manager*innen, sondern sind durch Vereinbarungen dazu verpflichtet, ihre Gewinne in Instandhaltung bzw. Schaffung von neuem, bezahlbaren Wohnraum zu stecken. Außerdem hat die Politik bei den landeseigenen Eigentümer*innen – im Gegensatz zu Privateigentümer*innen – mehr Einflussmöglichkeiten, beispielsweise durch das Festlegen bestimmter Miethöhen.

Und auch die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat sich im Beschluss vom Juni 2020 für den Erhalt des bestehenden Wohngebäudes sowie eine folgende Rekommunalisierung ausgesprochen. Diese Beschlüsse müssen endlich umgesetzt werden, um ein Zeichen zu setzen gegen die kapitalistischen Interessen eines einzelnen Investors und für die gemeinschaftlichen Interessen der Stadtgesellschaft, Politik und Bewohner*innen.

Wir haben Argumente gesammelt, die verdeutlichen, warum eine Rekommunalisierung der Habersaathstraße 40-48 der einzig richtige Weg ist – sowohl für die Bewohner*innen als auch für die Berliner Wohnungspolitik.

1. Bezahlbaren Wohnraum sichern statt mit Luxuslofts protzen!
Wenn Renditen das Hauptinteresse von Vermieter*innen und Immobilienunternehmen sind, wird Berlin langfristig zu einer Stadt, die sich nur noch wohlhabende Menschen leisten können. Um den Abriss zu verhindern und niedrige Mieten zu garantieren, müssen die Häuser in der Habersaathstraße in kommunale Hand. Denn: Kommunale Bestände sind der sicherste Weg, um die Mietpreise bzw. den Mietspiegel zu kontrollieren und Berlin aktiv mitgestalten zu können. In der aktuellen Legislatur gibt es den politischen Auftrag, die Bestände der landeseigenen Wohnungen zu erhöhen – warum sollten dann die Wohnungen in der Habersaathstraße nicht vom Privatinvestor zurückgekauft werden? Mit diesem Schritt würden die Politiker*innen der Stadt Berlin ein wichtiges Zeichen gegen Verdrängung setzen und zeigen, dass sie die Anliegen der Berliner*innen sowie ihre Wahlversprechen ernst nehmen. Nur ein Rückkauf der Häuser sichert bezahlbaren Wohnraum.

2. Sichere Perspektiven für alle Bewohner*innen schaffen – Housing First!
Das Recht auf Wohnen ist ein Menschenrecht. Denn mit angemessenem Wohnraum geht eben nicht nur Privatsphäre einher, die Möglichkeit, sanitäre Anlagen zu nutzen oder sich selbst zu verpflegen, sondern bedeutet auch, eine Meldeadresse zu haben. In dem Modellprojekt in der Habersaathstraße, in dem Langzeitmieter*innen neue Nachbar*innen gefunden haben, die zuvor ohne feste Bleibe waren, wird das Recht auf Wohnen realisiert. Nur mit einer dauerhaft gesicherten Wohnperspektive können sich Menschen mit ihrer Zukunft beschäftigen und ein aktiver Teil der Gesellschaft sein. Daher fordern wir: Wohnungslosigkeit beenden, Wohnraum beleben, Häuser rekommunalisieren, Abriss verhindern!

3. Hausgemeinschaft erhalten – Räumung verhindern!
Die Hausgemeinschaft in der Habersaathstraße 40-48 setzt sich aus einer wachsenden Gruppe von Menschen zusammen, von denen manche seit vielen Jahren dort leben, andere erst in den letzten Monaten eingezogen sind. Die Bewohner*innen haben sich in Eigeninitiative ein sichereres Umfeld und Netzwerk geschaffen und nachbarschaftliche Strukturen aufgebaut, sodass sie aus den kollektiven Ressourcen schöpfen können. Eine durch Abriss erzwungene Räumung würde bedeuten, dass diese Gemeinschaft auseinandergerissen würde und jede einzelne Person von akuter Wohnungsnot bzw. -losigkeit bedroht wäre. Damit die Hausgemeinschaft erhalten bleiben und sich weiter stabilisieren kann, muss eine Räumung verhindert werden. Die Bewohner*innen müssen durch Rekommunalisierung Mitspracherecht in den Entscheidungsprozessen erhalten.

4. Abriss verhindern – Klima schützen!
In Debatten um Abriss und Neubau werden die gravierenden Konsequenzen für die Umwelt, die diese Prozesse mit sich bringen, nur selten thematisiert. Dabei ist es ein absoluter Klimakiller, wenn instandgesetzter Wohnraum abgerissen wird, um teure Neubauten zu errichten. Nicht nur in der Produktion, sondern auch bei der Entsorgung setzen Beton und andere Baumaterialien Unmengen CO2 frei. Außerdem werden viele der verbauten Stoffe bei einem Abriss auf Deponien gelagert oder verbrannt und können häufig nicht recycelt werden. Abriss heißt somit immer auch: Müll. Ein Neubau bedeutet Materialverschwendung und Umweltverschmutzung. Aber das Klima kann nicht warten – ein Abriss muss aus ökologischen Aspekten verhindert werden.

5. Forderungen aus der Zivilgesellschaft umsetzen!
Zweckentfremdung und spekulativer Leerstand sind trotz Wohnungsnot Normalität in Berlin. Dieser Entwicklung muss entschieden entgegengetreten werden – Wohnraum ist kein Wettobjekt und darf nicht zur Bereicherung weniger taktisch verknappt werden. Die Beendigung des jahrelangen, kriminellen Leerstands und die Aneignung der Wohnungen in der Habersaathstraße sind allein dem aktiven Engagement der Stadtgesellschaft zu verdanken. Diese Strategien sind legitim, die Arbeit der Initiativen muss anerkannt und abgesichert werden. Damit Berlin für alle Menschen bewohnbar bleibt, müssen die Personen, welche von der Politik mitverursachten Situation am Wohnungsmarkt am meisten betroffen sind, das unbedingte Recht auf Mitgestaltung ausüben können: Wir fordern eine Stadt von Unten, statt von Oben.

Unterstützer*innen Treffen 31.08.

Wir treffen uns wieder am Mittwoch den 31.8. um 19 Uhr im Kiezanker (Cuvrystraße 13/14, 10997)! Kommt zahlreich, wir haben eine menge zu tun! Gemeinsam verhindern wir die Räumung! Alle solidarische Menschen sind eingeladen!

We are meet again on Wednesday the 31st August in Kiezanker! (Cuvrystraße 13/14, 10997) Join us! We have a lot to do if we want to collectively stop this eviction! All friendly supporters are invited!

Statement +

Vor zwei Wochen haben wir auf unserer Homepage ein Statement zum Rauswurf einer gewaltvollen Flinta* Person veröffentlicht, die seit mehreren Monaten dazu beiträgt, dass ein Klima der Angst in der #Habersaathstraße verbreitet wird.

Die Person weigert sich auszuziehen und trägt mit einer kleinen Gruppe weiterer Bewohner*innen dazu bei, dass sich viele in ihrem Zuhause nicht mehr sicher fühlen.
Wir fordern die Person weiterhin auf die Habersaathstraße zu verlassen und mit ihrem Psychoterror aufzuhören.

Wir haben erfahren, dass im Zusammenhang mit dem #Outing von Marcel aka Alte-Zecke, unser Statement instrumentalisiert wird, um ihn zu verteidigen. Personen aus dem Umfeld des Täters benutzen es um die Glaubwürdigkeit von Betroffenen anzuzweifeln.

Wir distanzieren uns hier klar von dieser Instrumentalisierung eines Konflikts innerhalb des Hauses, welcher nichts mit den Vorwürfen gegen Marcel zu tun hat! Im Gegenteil stehen wir im Sinne der solidarischen Parteilichkeit hinter den Betroffenen.

Zudem wollen wir klarstellen, dass Marcel kein Mitglied der Initiative ist und auch nie war. Marcel war lediglich bei einer Kundgebung vor dem Haus anwesend, bevor die Vorwürfe gegen ihn öffentlich wurden.

Unser Statement findet ihr hier: https://strassegegenleerstand.de/?p=1025

Habersaath Straßenfest am 10.9.!

Nach knapp 10 Jahren #Leerstand in der #Habersaathstraße haben die Langzeitmieter*innen endlich 60 neue Nachbar*innen. Das wollen wir mit Euch feiern!

Habersaath Straßenfest am 10.9. vor die Habersaathstraße 40-48! Mehr Infos bald.

Ihr wollt uns in der Vorbereitung unterstützen? Dann meldet Euch gerne bei uns unter schneckenfreude@systemli.org
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After almost ten years the vacancy in the Habersaathstraße was ended, and the long-time tenants finally have 60 new neighbors. We want to celebrate it with you!

Habersaath Streetfest on the 10.9. in front of the Habersaathstraße 40-48. More infos are coming soon!

If you want to support us organising please write us a message on schneckenfreude@systemli.org

Kommt zu unserem Straßenfest am 10. September ab 14 Uhr.